Der Schamanismus ist einer der am weitesten verbreiteten Glaubensrichtungen in Asien und den USA. Er ist immer noch aktuell. In diesem Glauben nennt man eine Person Schamane oder Kam. Die Schamanen sind sehr weise, es kann nicht jeder Schamane werden. Sie machen sich keine Sorgen über Geld, Besitz oder Position. Sie überlassen sich vollständig der Natur und tauchen dort auf, wo die Menschen in Not sind, zum Beispiel bei Krankheit oder Tod. Deren Meinung nach ist das Universum ein gigantischer Baum mit zwölf Ästen. Die Wurzeln des Baumes reichen bis zur Unterwelt. Der Schamane holt seine Kraft durch den Baum aus dem Weltall und hilft so den Menschen. Ab und zu reist er auf dem Fluss des Lebens in die Unterwelt. Er schützt die Menschen vor dem bösen Geist. Eine gefiederte Kopfbedeckung flattert auf dem Kopf des Schamanen im Wind. Er trägt würdevoll die Hörner des Königs von Taygan, Malu. Innerlich fühlt er sich wie ein Vulkan, der nie verlöscht. Geraden Rückens verbleibt er in der Ungewissheit des Nebels. Langsam nähert er sich den Menschen, die am Ufer auf ihn warten. Ein Adler, ein Reh und der Herr des Feuers, zu dessen Füssen ein Wolf ruht – so ist der grosse Schaman, der angstlos über den Fluss des Lebens geht.